ETF Broker & ETF Sparplan Österreich im Vergleich

Inhaltsübersicht

ETF Sparpläne in Österreich

ETF-Sparpläne werden zunehmend beliebter und sie bieten eine gute Möglichkeit, Geld anzulegen und langfristig am Vermögensaufbau zu arbeiten. Für kurzfristige Geldanlagen sind sie jedoch nicht geeignet. Wir werfen einen genaueren Blick auf die ETF Sparpläne und zeigen Ihnen die besten Angebote.

So funktionieren ETFs

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds. Auf deutsch werden die ETF auch als Indexfonds bezeichnet und diese Bezeichnung erklärt schon recht gut, um was es sich bei einem ETF handelt.
Der ETF bildet einen Börsenindex ab, ohne ihn jedoch übertrumpfen zu wollen.
Steigt der Index um einen gewissen Prozentsatz, steigt auch der ETF, sinkt der Index, sinkt der ETF.
Die ETF werden darüber hinaus passiv gemanaged, das bedeutet, es steht kein Fondmanager dahinter, der versucht, den Index zu übertreffen, was Studien zufolge sowieso nur in seltenen Fällen gelingt.
Für den Anleger ergeben sich so deutlich niedrigere Kosten, da keine aktive Fondsverwaltung bezahlt werden muss. Auch für den Kauf und Verkauf von ETF direkt beim Emittent fallen keine Kosten an, der Broker hingegen verlangt jedoch meist Gebühren. Allerdings sind diese eher niedrig.
Im Gegensatz zu anderen Fonds, bei denen der Anleger Verwaltungsgebühren und andere Kosten tragen muss, die die Performance der Anlage vermindern, fallen bei ETF in der Regel lediglich Kosten in Höhe von 0,2 bis 0,5 des Anlagevolumens an. In Ausnahmefällen, vor allem bei der Investition in exotischere Fonds, können auch etwas höhere Kosten anfallen, jedoch bleiben diese eigentlich immer unter 1 %.

Welchen ETF  soll man wählen?

Bei den ETF gibt es ein breit gefächertes Angebot, so dass es nicht immer leicht ist, sich für den passenden ETF zu entscheiden. Vielleicht ist das sogar die größte Schwierigkeit bei der Geldanlage in ETFs.

Zunächst muss einmal eine Entscheidung getroffen werden, ob man in echte oder synthetische ETF investieren möchte.

Der echte ETF, der auch als physisch-replizierender ETF bezeichnet wird, kauft die Wertpapiere und hält sie, um den Index nachzubilden. Der synthetische oder auch SWAP-basierte ETF kauft die Wertpapiere nicht selbst ein, sondern er gibt dem Kunden lediglich eine Zusage darüber, dass der ETF in seiner Entwicklung den Index wiederspiegeln wird und sichert sich diese Rechte über Gegengeschäfte.

Die SWAP basierten ETF genießen nicht gerade den besten Ruf, so dass es besser ist, sich an echte ETF zu halten. Doch auch hier hat man keine Sicherheit, dass die ETF nicht doch einmal im Zuge eines Gegengeschäfts verliehen werden und diese Leihgeschäfte beinhalten zusätzliche Risiken für den Anleger, denn wenn eine Bank, die an diesen Gegengeschäften beteiligt ist, bankrott geht, kann der gesamte ETF platzen.

Eine weitere Entscheidung muss getroffen werden hinsichtlich des ausschüttenden oder thesaurierenden ETF.

Ausschüttende ETF schütten einmal jährlich oder auch öfter die Gewinne an die Anleger aus. Thesaurierende ETF hingegen schütten keine Gewinne aus, sondern legen diese direkt wieder im ETF an. In den meisten Fällen ist dies die einfachere Lösung und zusätzlich entsteht auch noch ein Steuervorteil, denn für die Gewinne entsteht ein Steuerstundungseffekt.

Vor allem Neulingen und Anfängern in Sachen ETF wird darüber hinaus empfohlen, sich für einen bekannten ETF zu entscheiden wie beispielsweise DAX, Dow Jones oder ATX.

Diese Indizes sind transparent und ihre Entwicklung kann auch über die Tageszeitung oder andere leicht verfügbare Quellen nachvollzogen werden.
Wer Hilfe bei der Zusammenstellung des Portfolios benötigt, kann sich dabei praktischer Tools wie beispielsweise Justetf.com bedienen.

Mit Hilfe dieses einfach zu bedienenden Werkzeugs können Musterportfolios erstellt werden, die auch die individuelle Risikobereitschaft berücksichtigen. Die Musterportfolios können dann über den Broker umgesetzt werden.

ETF Sparpläne in Österreich im Vergleich

Wer in Österreich über einen Sparplan regelmäßig in ETF investieren möchte, der tut gut daran, dafür die Dienste eines steuereinfachen Brokers in Anspruch zu nehmen. Er erledigt die die gesamte Steuer bezüglich der ETF gleich mit und spart so eine Menge Arbeit.

Natürlich muss diese Arbeit jedoch auch bezahlt werden und wer diese Gebühren sparen möchte, der kann auch über einen ausländischen Broker kaufen, muss sich dann um die Erledigung der Steuer jedoch selbst kümmern.
Für Österreich werden insbesondere Flatex und Hello Bank empfohlen, die beide einen ETF Sparplan anbieten.

ETF Broker in Österreich im Vergleich

Die Mindestsparrate liegt bei beiden bei 50 € und Flatex bietet dem Anleger gleich 750 ETFs, von denen 270 kostenlos sind. Bei Hello Bank gibt es 100 ETFs.

Flatex ist besonders günstig und verlangt weder eine Depotgebühr und teilweise fallen auch keine Gebühren für den ETF Sparplan an. Dafür lassen die Zinsen etwas zu wünschen übrigen, denn die Habenzinsen liegen mit -0,4 % im negativen Bereich und es fallen 7,9 % Sollzinsen an.

Mit 0 % Habenzinsen und 6,75 % Sollzinsen bietet Hello Bank hier ein besseres Angebot, dafür werden jedoch höhere Gebühren und Kosten für das Depot, das Verrechnungskonto und den ETF Sparplan fällig.

In konkreten Zahlen ergibt sich bei den Kosten für den Sparplan folgender Vergleich:

  • bei monatlichen Sparraten von 50, 100, 200, 300, 400 oder 500 € zahlt man bei Flatex immer 10,80 €
  • bei Hello Bank werden zwischen 25,65 € und 40,50 € fällig
  • bei einer quartalsmäßigen Sparrate von 150, 300, 600, 900 oder 1.500€ werden bei Flatex 3,60 € fällig
  • bei Hello Bank liegen die Kosten zwischen 9,65 € und 24,50 €

Auch bei der Depotgebühr und der Kontoführung zeigen sich Unterschiede:

  • Flatex berechnet keinerlei Gebühren, die Kosten liegen also bei 0,- €
  • bei Hello Bank fallen 15,- € an

Insgesamt ergeben sich also sowohl bei der monatlichen als auch bei der quartalsmäßigen Sparrate durchaus deutliche Unterschiede:

  • bei monatlicher Sparrate fallen bei Flatex immer 10,80 € an
  • bei Hello Bank müssen je nach Höhe der Sparrate zwischen 58, 65 und 73,50 € gezahlte werden
  • bei quartalsmäßiger Sparrate fallen bei Flatex 3,60 € an
  • bei Hello Bank liegen die Kosten zwischen 42,65 € und 57,50 €

Deutliche Unterschiede also, die die Performance des ETF durchaus beeinflussen.
Neben der Wahl des passenden ETF spielt also auch die Wahl des Brokers eine Rolle.
Auch wenn Flatex jedoch bei den Gebühren die Nase vorn hat, muss folgendes beachtet werden:

Unter den mehr als 750 ETFs im Angebot sind einige dabei, die nicht in Österreich gemeldet sind. Hello Bank hat hingegen nur 100 ETFs im Angebot, doch bei diesen handelt es sich ausschließlich um Melde-ETF.
Das Problem bei den Nicht-Melde-ETFs, die Flatex im Programm hat, ist, dass diese keinen steuerlichen Vertreter in Österreich haben. Es fällt daher jährliche eine Wertpapier-Kapitalertragssteuer in Höhe von 27, 5 % auf 90 % des jährlichen Kursgewinns an.
Hier muss also gut gegengerechnet werde, ob nicht im Einzelfall die Gebühren der Hello Bank doch das kleinere Übel sind.